Rollenbild: Projektleiter

…was bedeutet das eigentlich?

Mit diesem Bericht möchten wir einen Einblick in die Arbeit eines Projektleiters bei der Gimelli Engineering AG geben. Was für Aufgaben dies umfasst, welche Verantwortungen, Überlegungen und Planungen.

Die meisten Projektleiter/innen in unserer Branche haben den Werdegang über die Lehre Konstrukteur/in, Ausbildung Techniker/in und/oder ein Ingenieur-Studium gemacht.
Mit zunehmender Routine im Beruf kristallisiert sich bei dem Einen oder Anderen heraus, dass er zusätzliche Aufgaben und Verantwortungen übernehmen möchte und auch kann.

Zu Beginn sind allerdings viele Kollegen überrascht, dass bei einem Dienstleister, bzw. Ingenieurbüro wie uns, Zeit- und Kostendruck wesentlich höher sind als z.B. in der Entwicklungsabteilung einer Firma mit eigenen Produkten.

Aber Projektleiter bedeutet nicht nur, dass man Projekte und seine daran beteiligten Kollegen führt, es bedeutet auch die Schnittstelle zum Kunden zu sein und am Ende des Tages Erfolg oder Misserfolg gleichermassen zu verantworten. Sowohl dem Kunden gegenüber, als auch der eigenen Firma. Mit den Worten eines Kollegen: „Meiner Meinung nach einer der härtesten, anspruchsvollsten, dankbarsten und manchmal auch undankbarsten Jobs der in der Konstruktion/Entwicklung zu finden ist.“ Spätestens bei dieser Einsicht muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er oder sie für den Job gemacht ist. Denn der Anspruch ist ungleich höher als beim Konstrukteur oder Ingenieur ohne Projektleitungsfunktion. Idealerweise ist der Projektleiter ein Allrounder. Er pflegt Kundenkontakte, erstellt Offerten, zieht die notwendigen Fäden und organisiert sich selbst und die Mitglieder seines Teams. Er führt Projekte selbstständig und das möglichst ohne damit die Geschäftsleitung zu belasten. Flexibilität, Geduld, Einfühlungsvermögen für Mitarbeiter und Kunden sind nur einige wichtige Voraussetzungen. „Der Projektleiter ist Manager und Leader in einer Person“ – so definiert einer unserer Mitarbeiter die Funktion.

Wenige Projektleiter betreuen nur ein einzelnes Projekt. In der Regel sind es mehrere gleichzeitig. Dabei muss der Projektleiter beim jeweiligen Projekt fokussiert und konzentriert bleiben, am rechten Ort Entscheidungen treffen und Thematiken nicht vermischen.

Jedes Projekt ist einzigartig. Gleich bleiben vor allem die administrativen Prozesse im Hintergrund. Jede Firma hat ihre eigenen Abläufe für Entwicklungsprojekte und wir bei der Gimelli Engineering AG haben diese möglichst einfach und universell gestaltet, damit all die unterschiedlichen Projekte abgedeckt werden können.

Welche Instrumente im Einzelnen eingesetzt werden bestimmen die Bedürfnisse des Kunden und die individuellen Vorlieben des Teams und des Projektleiters.

Auf die Frage hin, wie man es schafft, sich manchmal mehrmals jährlich in neue Themen und Branchen einzuarbeiten, antwortet einer unserer Projektleiter: „Ich weiss nicht, ich mache es einfach. Ich sehe es als Teil des Daily Business, mich in unbekannte Themen einzuarbeiten. Dies macht den Job auch so interessant.“

Auch kann es vorkommen, dass ein Projektleiter bei einem ihm nicht zugeteilten Projekt als „Springer“ tätig sein muss, also aushilft, wenn Not am Mann ist. Das muss nicht unbedingt den Ausfall eines anderen Projektleiters zur Ursache haben, sondern kann auch die Rolle eines Teammitgliedes betreffen, das in diesem Projekt fehlt oder ergänzt werden muss.
Oder ein PL wird nur für die Offerte oder das Konzept zu Rate gezogen. Man könnte meinen, dass es hier nun ein grosses Konfliktpotential zwischen verschiedenen Projektleitern gibt, doch die Realität beweist das Gegenteil. Ein weiterer Projektleiter im Team hat umso mehr Verständnis für die Herausforderung des anderen Projektleiters und kann somit auch besser unterstützen. Bei uns sind die PLs keine „Platzhirsche“. Das zeigt sich auch bei der eigentlichen „Teamführung“: bei der Gimelli Engineering AG gibt es durch die sehr flache Hierarchie nicht viel im klassischen Sinne zu führen. Der Projektleiter ist als Wegbereiter dafür verantwortlich, dass jeder seinen Job möglichst effizient und motiviert machen kann und der Kunde das bestmögliche Ergebnis erhält.

Nebst der Verantwortung ist er aber ganz einfach ein Teil des Projektteams und packt überall mit an wo er benötigt wird.

Jeder Projektleiter hat sicherlich auch fachlich betrachtet Vorlieben und Stärken, doch tritt dies schnell in den Hintergrund, wenn man sich einer neuen Herausforderung stellt – mit allen Höhen und Tiefen. Die grösste Belohnung ist es, wenn Projektleiter und Kunde sachlich und fachlich auf derselben Ebene operieren und ein Projekt gemeinsam zu einem physischen Produkt ausreifen lassen können.

Womit wir beim wichtigsten Faktor wären: dem Kunden selbst. Der Kunde ist das absolute Zentrum der täglichen Arbeit. Im Idealfall erkennen wir schon vor dem Kunden was er eigentlich haben möchte, was er braucht. Leider ist es nicht immer einfach, und manchmal ist es auch schlicht nicht möglich, sich optimal an den Kunden anzupassen, denn wir und die Kunden sind am Ende des Tages Menschen mit eigenem Charakter, Vorstellungen und Erwartungen. Wichtig ist es, sich kennenzulernen und alles für das bestmögliche Ergebnis zu geben. Je genauer und präziser die Vorgaben, umso einfacher ist es, ein Konzept zu entwickeln, Schwachstellen zu erkennen und richtig zu planen. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen ein Kunde sagt „Wie ihr das macht ist mir egal, ich möchte genau DIESES Ergebnis.“ Ebenfalls ein spannender Ansatz. Als Projektleiter muss man die Bereitschaft haben, sich auch bei Kollegen Tipps abzuholen und andere Blickwinkel auszuprobieren. Das Ergebnis zählt und wenn ein Projekt zum Erfolg geführt hat, wird im Nachhinein niemand mehr fragen, wie man dorthin gekommen ist. Falls doch, teilen wir gern unsere Erfahrungen, denn es kann ein beidseitiger Lernprozess sein.

Fazit:

Unser Projektleiter vergleicht seinen Job mit Achterbahnfahren: „Entweder man liebt es oder man hasst es. Wenn man es hasst, sollte man es lassen.“

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