Erfolgsstory „Takeaway-Geschirr“

100 Mal auffüllen statt 100 Mal wegwerfen

Eine Erfolgsgeschichte auf dem Weg für eine bessere Zukunft.

Was haben die Reduktion von Abfall, Littering, Umweltverschmutzung und Energievergeudung wohl mit Nahrungsmitteln, Essen und Takeaway zu tun?
Seit 2017 bezahlt man in der Schweiz auch für die kleinsten Plastiksäcke eine Gebühr, um die weltweiten Abfallberge zu reduzieren. Aber es gibt noch viele andere Bereiche, in denen Abfallberge reduziert und/oder vermieden werden können. Wir arbeiten an einem dieser Projekte mit.

Dies ist eine Erfolgsgeschichte über Nachhaltigkeit und Ökologie.

Die Idee

Am Anfang eines Projektes stehen immer eine Idee und ein Bedürfnis.
In diesem Fall war (und ist) es das Bedürfnis, unsere heutige Wegwerfgesellschaft in eine neue Ära zu führen. reCIRCLE setzt hier beim Essen, genauer gesagt beim Takeaway an. In dieser Branche wird zwar teilweise mehr oder weniger in Richtung „recyclierbar“ oder „recycliert“ getan, es besteht aber weiterhin grosses Potential in Sachen Recycling. Material zu verwenden, das bereits als Recyclat wieder „im Kreislauf“, biologisch abbaubar oder recyclierbar ist, macht sicher Sinn. Aber wäre es nicht noch sinnvoller, gar nichts wegzuwerfen?
Hier kommt die Idee von reCIRCLE zum Zug: ein Takeaway Geschirr, das immer wieder verwendet werden kann.

Der Ansatz

Die Idee klingt simpel und einleuchtend. „Mir schwebt ein System vor, bei dem ich in Bern am Bahnhof ein Takeaway-Menü kaufe und in Zürich beim Aussteigen an einem anderen Takeaway das Geschirr abgeben kann“, so Jeannette Morath, Gründerin von reCIRCLE und ihrerseits eine Frau mit Hintergrund in der Hotel- und Tourismusbranche und mit einem Master in Umwelttechnik und -management. Sie klärte mit einem Vorprojekt die Akzeptanz und die Anforderungen an ein Mehrweg-Takeaway Geschirr ab. Der Erfolg des Vorprojektes und die Erfahrungen daraus führten zur Initialisierung des heutigen reCIRCLE-Projekts.
Um das Serienprodukt zu entwickeln, wandte sich Jeannette Morath an den Designer Thomas Liebe und an uns, die Gimelli Engineering AG. Gemeinsam erstellten wir aus den Erfahrungen und Bedürfnissen ein Pflichtenheft für das Geschirrset und den ersten Entwurf für das Design.

 
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Die Herausforderungen

Wie oft in der Entwicklung haben die erst einmal banal klingenden Produkte viele Anforderungen, die nicht ganz so banal sind. Bei diesem Projekt galt es, Design-, Form- und Volumenanforderungen, sowie Stapelbarkeit, Dichtheit und weitere funktionelle Anforderungen mit lebensmitteltechnischen und anderen Anforderungen zu vereinen. Ausserdem waren die Anforderungen an das Material „nicht ganz ohne“. Denn das Essen soll ja nicht nur heiss transportiert, sondern auch wieder aufgewärmt werden können.
Und hier kommen schon die „feinen Details“ –  jeder kennt das: „mikrowellentaugliches“ Geschirr übersteht zwar die Mikrowelle ohne Probleme, aber selten langfristig unbeschadet. Der Grund: einfache mikrowellentaugliche Behältnisse sind nur bis 120°C beständig. Das reicht, um trockene oder wasserhaltige Lebensmittel zu erwärmen. Wenn aber z.B. ein Fett- oder Öltropfen von einem Stück Fleisch in der Mikrowelle aufgeheizt wird, entstehen Temperaturen bis zu 180°C. Dies führt bei vielen Kunststoffen zu lokaler Zersetzung, was die weitbekannten unschönen Flecken verursacht. Nicht so bei unserem Geschirr.
Weitere Anforderungen waren natürlich auch Stabilität, Eignung für die Spülmaschine und BPA-freie Materialen (BPA = Bisphenol-A, eine chemische Verbindung und ein wichtiger Bestandteil sehr vieler Kunststoffe – seit einigen Jahren aber wegen möglicher Gesundheitsrisiken im Lebensmittelbereich umstritten).

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Das Entwicklungsprojekt

In einer engen und sehr direkten Zusammenarbeit zwischen reCIRCLE, Gimelli Engineering AG und Thomas Liebe Design entstand das Produkt „Takeaway-Geschirr“. Laufend wurden die Anforderungen zusammen überdacht und bei Bedarf so angepasst, dass das Produkt möglichst perfekt auf die Anwendungen ausgerichtet ist.
Immer mit dabei war auch das Thema „Serielle Herstellbarkeit“.
Nachdem das Design mit Prototypen aus 3D-Druck und SLS (selektives Lasersintern) überprüft und in 1 bis 2 Loops weiter auf die Kundenbedürfnisse angepasst wurde, hatten wir es geschafft: die langersehnte Freigabe zur Werkzeugfertigung für eine serielle Produktion konnte erteilt werden.

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Auch wir holen uns Essen aus Restaurants, Takeaways, Foodtrucks, Bäckereien, Kantinen, usw.  – wir alle sind reCircler.
Ganz nach dem Motto: 100 Mal auffüllen statt 100 Mal wegwerfen.

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